Im Spätsommer 2013 wurden im Zuge von Sanierungsarbeiten an der Hudebrücke mit archäologischen Ausgrabungen an einer zentralen Stelle des Alten Hafens begonnen. Direkt unter dem Tretkran am Fischmarkt konnte mit Hilfe mehrerer stählerner Schachtkasten der Untergrund des mittelalterlichen Hafenbeckens bauvorbereitend untersucht werden. Zugleich bestand und besteht noch weiterhin die Möglichkeit, die Baukonstruktion der Hudebrücke zu dokumentieren, die am Ende des 19. Jahrhunderts erneuert wurde und - wie der Kran – bereits seit dem 13. Jahrhundert schriftlich bezeugt ist.
Entsprechend der Hafengrabung des Jahres 1989 war die Funddichte wieder verblüffend hoch. Erneut wurden bei den Schlämmvorgängen Hunderte von Münzen und Bleiplomben gefunden sowie viele andere wertvolle Kleinfunde. Noch sind nicht alle Grabungsergebnisse ausgewertet, doch zeigen sich schon jetzt sehr interessante und zum Teil überraschende Resultate, von denen in Verbindung mit der Hafengrabung des Jahres 1989 ein weitgehend vollständiges und schlüssiges Bild zur Stader Hafenentwicklung zu erwarten ist.
Besonders spannend gestaltete sich die Dokumentation der tief liegenden Profile in den Schachtkästen, die nach der Datierung der Pingsdorfer Keramik noch bis in das 10. Jahrhundert zurückreichen. Der anstehende Boden steht bei etwa – 3 m unter NN an. Erste Ergebnisse weisen auf einen ursprünglich anderen Schwingeverlauf – Richtung Fischmarkt und Salzstraße - hin, und bestätigen somit frühere Vermutungen sowie Rekonstruktionen. Erst ab dem 13. Jahrhundert scheint der Schwingeverlauf zur Hudebrücke umgeleitet worden zu sein.