Seit einigen Tagen arbeitet die Stadtarchäologie auf der Abrissbaustelle des alten Hertie-Kaufhauses.
Die dort gemachten Funde sind eine echte Überraschung. Eigentlich war nicht davon auszugehen, dass die Großbaustelle der 1970er Jahre noch Spuren der Stadtgeschichte übrig gelassen hätte.
Nun kamen allerdings Überreste der Grundmauern einer Klosterschule aus dem 14. Jh. zum Vorschein. Die Schule gehörte zum St. Georg Kloster, einem Prämonstratenserstift, dessen Schüler erstmals in einer Quelle von 1393 erwähnt werden. 1540 wird aus der Schule die städtische Lateinschule, die dann 1588 in das Athenaeum mündet, das noch heute als Gymnasium existiert. Das Athenaeum lag früher mitten in der Stadt. 1901 wurde es in das heutige Carl-Diercke-Haus in der Bahnhofstraße umgesiedelt, seit 1925 ist es im ehemaligen Lehrerseminar an der Harsefelder Straße untergebracht.
Weiterhin kamen Bestattungen eines Friedhofs zutage, der ebenfalls zum Kloster St. Georg gehörte. Die Gräber stammen vermutlich aus dem 13. und 14. Jh. Auffällig sind mehere Kindergräber sowie das Grab einer offenbar wohlhabenden Dame, auf deren Stellung Kupferschmuck als Beigabe hinweist.
Die Stadtarchäologie hofft im Laufe der kommenden Wochen noch weitere Erkenntnisse auf dem leider nur kleinen, ungestörten Areal gewinnen zu können.