In den Jahren 2008 und 2009 führte die Stader Kreisarchäologie größere Ausgrabungen auf dem berühmten kaiserzeitlichen Urnengräberfeld von Apensen durch, da der Platz durch die landwirtschaftliche Nutzung stark gefährdet war und ist. Dabei wurden Hunderte Bestattungen entdeckt. Nur wenige Urnen waren noch so gut erhalten, dass sie annähernd komplett geborgen werden konnten. Diese so genannten Blockbergungen wurden dabei auf der Grabung fixiert und danach in das Fundmagazin verbracht.
Zur Bearbeitung dieser besonderen Funde sollte zu Beginn des Jahres nun ein gemeinsames Projekt mit der Arbeitsgemeinschaft Archäologie des Stader Geschichts- und Heimatvereins beginnen. Allerdings waren in den Räumlichkeiten der Kreisarchäologie die coronabedingten Abstandsregelungen nicht einzuhalten und das Projekt so nicht umsetzbar.
Das Mitglied der AG Franz Kraus, der in der Geschäftsführung des Feriendorfes Altes Land tätig ist, kam auf eine rettende Idee! Ein komplett eingerichtetes und ausreichend großes Zelt, das sonst für gesellige Runden genutzt wurde, wurde durch ihn als Ausweichquartier vorgeschlagen. Dort besteht genügend Platz, um die Abstände einhalten zu können. Außerdem ist die Frischluftzufuhr garantiert. Eine Heizung ermöglicht den Fortgang der Arbeiten auch bei den herbstlichen Temperaturen.
Es wurden bereits zahlreiche Urnen bearbeitet. Dabei wird der Leichenbrand separiert, um später anthropologisch bearbeitet werden zu können. Ab und an finden sich in den Gefäßen Metallbeigaben, die natürlich besonderes Interesse hervorrufen. Auch die Keramikgefäße sind zum Teil reich verziert.
Für das großartige ehrenamtliche Engagement danken wir den teilnehmenden Mitgliedern der AG und dabei insbesondere Franz Kraus sowie den Mitarbeitern der Feriendorf Altes Land Verwaltungsgesellschaft mbH in Hollern-Twielenfleth, ohne die das Vorhaben so nicht umsetzbar gewesen wäre.