In der Samtgemeinde Apensen befindet sich eine außergewöhnliche Konzentration kaiserzeitlicher Gräberfelder mit wertvollen Beigaben aus Edelmetall, Waffen und römischen Gegenständen. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Fürstengräber aus Apensen, die inmitten eines ausgedehnten Gräberfeldes entdeckt wurden, das ursprünglich weit mehr als 1.000 Bestattungen umfasst hat.
Die Stader Kreisarchäologie hat in den letzten Jahrzehnten umfangreiche Prospektionen und Rettungsgrabungen durchgeführt, um die gleichzeitigen Siedlungen erfassen zu können. Als Ergebnis darf davon ausgegangen werden, dass das Umfeld der Gräberfelder großräumig besiedelt gewesen ist.
Einer der zugehörigen Siedlungsplätze befindet sich im Bereich des neu geplanten Neubaugebietes "An der Blide" bei Beckdorf. Um dort die Siedlungsstruktur verstehen und die im Vorfeld der Erschließung notwendigen Ausgrabungen besser planen zu können, wurden im Dezember 2018 auf einer Fläche von mehr als 7 ha geomagnetische Messungen unternommen.
Die geomagnetische Prospektion wurde dankenswerterweise im Rahmen eines Kooperationsprojektes durch Dirk Dallaserra vom Niedersächsischen Institut für Küstenforschung aus Wilhelmshaven durchgeführt. Eingesetzt wurde ein von einem geländegängigen Fahrzeug gezogenes Magnetometer. Diese Technik erlaubt es, in relativ kurzer Zeit große Flächen zu prospektieren. Das Meßbild zeigt ein Reihe von Anomalien, die als Feuerstellen, Grubenhäuder oder Brunnen gedeutet werden können. Die bald folgenden Ausgrabungen werden interessante Einblicke in die Siedlungsgeschichte vor etwa 2.000 Jahren liefern.