Über die Forschungen zum Fürstengrab von Apensen berichtet Kreisarchäologe Daniel Nösler am 20. Juni, um 19.30 Uhr im Beekhoff in Beckdorf. In seiner Präsentation „Die Fürsten der Langobarden“ wird er auf die neuesten Ergebnisse der Forschungen in und um Apensen eingehen. Die Entdeckung des langobardischen Fürstengrabs bei Apensen im Jahr 1927 war eine Sensation. Das durch Zufall entdeckte Brandgrab war so reich mit Silber- und Bronzebeigaben ausgestattet, dass es gleich in die erste Liga der Beisetzungen aus den ersten beiden Jahrhunderten nach Christus aufstieg. Vergleichbare Fürstengräber sind vereinzelt weiter elbaufwärts, in Mecklenburg bis Pommern, Sachsen-Anhalt und entlang der jütländischen Ostküste verbreitet, wo sie als herausragende Bestattungen einer kriegerischen Elite gelten.
Neuere Ausgrabungen auf dem Gräberfeld zeigen, dass das Fürstengrab inmitten eines großen langobardischen Bestattungsbezirks mit Hunderten von Urnen und zahlreichen römischen Metallgefäßen lag, an dem ebenso kultische Handlungen durchgeführt wurden. Seit einigen Jahren wird durch die Stader Kreisarchäologie das Umfeld des Fürstengrabes mit seinen Siedlungen und weiteren Gräberfeldern intensiv untersucht.
Thematisiert werden auch die derzeit laufenden Grabungen im geplanten Baugebiet "An der Blide" von Beckdorf und die Ergebnisse der im Umfeld von Apensen und Beckdorf durchgeführten geophysikalischen Untersuchungen. Die spannenden Ergebnisse dieser Forschungen zur Geschichte der Langobarden werden in dem Vortrag vorgestellt. Der Eintritt ist frei.