In einem Moorgebiet bei Oersdorf befindet sich die älteste Wallanlage des Landkreises Stade, die immer noch viele Rätsel aufgibt. In den letzten Jahren wurde dieser Platz mit verschiedenen Methoden erforscht: Hierzu gehörten geomagnetische Messungen, ein terrestrischer Laserscan, pollenanalytische Untersuchungen, die Auswertung historischer Luftbilder und eine archäologische Ausgrabung.
Die Forschungen an der stark zerstörten Wallanlage wurden auch im Jahr 2014 weiter fortgesetzt. Die unter Grünland befindliche Hauptfläche sollte umgebrochen und dabei die Reste der Wall-Graben-Konstruktion eingeebnet werden. Es konnte erreicht werden, dass ein ca. 25 m breiter Streifen des Wallbereiches von der Bearbeitung ausgespart blieb. Zu diesem Zeitpunkt wurde durch den Stader Luftbildfotografen Martin Elsen eine Reihe von Luftaufnahmen durchgeführt. Durch das ausgezeichnete Schräglicht eines klaren Dezembertages wurden die stark überpflügten Strukturen sehr gut sichtbar.
Auf der umgebrochenen und abgeregneten Fläche wurden durch Mitarbeiter der Kreisarchäologie eine Oberflächenprospektion und eine Begehung mit der Metallsonde durchgeführt, um datierendes Fundmaterial zu gewinnen. Die Fundobjekte auf der ca. 2,2 ha großen begangenen Fläche wurden alle mit einem GPS einzeln eingemessen. Es traten einige urgeschichtliche Feuersteinartefakte auf, darunter Abschläge, eine Klinge und zwei Schaber.
Zusammenfassungen der Forschungen der letzten Jahre finden Sie hier: Artikel 1, Artikel 2 und Artikel 3.
In diesem Jahr wird am 8. Mai der 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges begangen. An diesem Tag endete in Europa der zerstörerischste und verlustreichste Konflikt der Menschheitsgeschichte, der sich durch sein gewaltiges Ausmaß und seine schrecklichen Folgen tief in das kollektive Gedächtnis eingebrannt hat.
„Starke feindliche Bomberverbände setzten ihre Terrorangriffe in der vergangenen Nacht gegen die Stadt Hamburg fort. Es entstanden weitere Verwüstungen und zum Teil ausgebreitete Brände in mehreren Stadtteilen. Die Bevölkerung erlitt wieder Verluste.“ So lapidar beschrieb der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht am 28. Juli 1943 den bis dahin verheerendsten Angriff in der Geschichte des Luftkrieges, bei dem im Feuersturm allein über 30.000 Menschen ihr Leben verloren und ganze Hamburger Stadtteile vollständig zerstört wurden.
Die Angriffe der „Operation Gomorrha“ hinterließen in Hamburg 23 km² totalzerstörte Stadtfläche und vernichteten 253400 Wohnungen (56 % des Vorkriegsbestandes). 43 Millionen Kubikmeter Schutt musste geräumt werden. Mit Binnenschiffen schaffte man die Trümmer teilweise auch in das Hamburger Umland, wo damit das Elbufer befestigt wurde.
Bei Niedrigwasser gibt der Elbstrand noch heute zahllose Artefakte des Luftkrieges frei. Die Relikte des alten, 1943 untergegangenen Hamburgs bilden hier ein bedrückendes Freiluftmuseum. Große Fassadenteile zeugen von der ehemaligen Pracht der Stadt. Die düstere Szenerie wird durch Laternenmasten, Heizkörper, Maschinenteile, bizarr verbogene Stahlträger, Bunkerfragmente und große Granitquader von Kirchen, Brücken und Kaimauern verstärkt. Im Schutt finden sich auch zahlreiche zu seltsamen Formen zerschmolzene Objekte, die auf den Feuersturm der „Operation Gomorrha“ hindeuten. Hierzu gehören beispielsweise eine zusammengeschmolzene Glasperlenkette und Hunderte durch die Gluthitze des Feuersturms zusammengebackene gläserne Spielwürfel. Als ein Mahnmal gegen den Krieg befinden sich hier zersprengt und geschmolzen die Inventare Tausender Wohnungen.
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