Dieter Goohsen übergab der Kreisarchäologie aus seiner Privatsammlung eine Streitaxt, die er im Jahr 1988 bei der planmäßigen Begehung eines zerstörten Grabhügelfeldes im Gebiet des südlichsten Hügels entdeckt hatte und die wahrscheinlich aus einer zugehörigen Bestattung stammt.
Der Fundort liegt im östlichen Bereich der Gemarkung Ruschwedel, auf der Grenze zu Grundoldendorf. Hier befand sich eine Gruppe von mindestens zwölf Grabhügeln, die z.T. noch auf den modernen Luftbildern als hellere Flecken im Ackerland zu erkennen sind. Sie lagen auf der Spitze einer leichten spornartigen Erhebung, die mit dem Flurnamen „Auf dem Ahnsberge“ bezeichnet ist. Die kleineren Hügel, die wohl der Einzelgrabkultur zuzuordnen sind, wurden nach der Verkoppelung in der Mitte des 19. Jh. zerstört. Zwei größere Monumente, die wahrscheinlich bronzezeitlich waren, sind um 1900 vernichtet worden.
Die Felsgesteinaxt ist aus einem Diabas mit ophitischem Gefüge, mglw. Åsby-Diabas, hergestellt. Die Nackenpartie ist im Vergleich zu den anderen Oberflächen sehr rau. Diese Spuren dürften durch den Gebrauch entstanden sein. Die beiden Schmalseiten sind von der Schneide bis zum Schaftloch feiner geschliffen als die Breitseiten. Im Bereich der Schaftlochverdickung weist die Axt als Verzierung auf der einen Seite vier senkrechte Rillen und auf der anderen Seite fünf senkrechte Rillen auf. Verzierungen an vergleichbaren Stücken dieses Typs sind sonst ausgesprochen selten. An der Schneide finden sich kleinere Beschädigungen.
Es handelt sich typologisch um eine unsymmetrische H-Axt der Einzelgrabkultur nach Brandt 1967, 61 f., mit einer Länge von 14,5 cm und einem Gewicht von 504 g. Das Stück ist vor etwa 4500 Jahren hergestellt und benutzt worden.