Archäologische Funde zeigen, dass das Land zwischen Oste und Elbe bereits seit Jahrtausenden besiedelt gewesen ist. In der unbedeichten Marsch hatten die regelmäßigen Sturmfluten und der Meeresspiegelanstieg allerdings einen unmittelbaren Einfluss auf die Marschenbewohner. Im Land Kehdingen konnten in Verbindung mit Forschungseinrichtungen und ehrenamtlichen Mitarbeitern spannende Erkenntnisse gewonnen werden, die Einblicke in eine vergangene Welt geben, die heute oft metertief verborgen ist! So zeigen zahlreiche Neufunde von ehemaligen Hafenorten bei Oederquart, Freiburg/Elbe und Drochtersen einen engen Kontakt zum römischen Imperium. Seit einigen Jahren belegen an der Elbe neu gefundene Schmuckstücke außerdem die Anwesenheit von Wikingern. Wie heute war die Elbe ein wichtiger Verkehrsweg, über den exotische Waren und Ideen ausgetauscht wurden. Der Strom war allerdings auch Einfallstor für Kriegszüge, wie sie beispielsweise von den Römern und den Nordmännern überliefert sind.
Die Ergebnisse der bis heute andauernden Forschungen werden in einem reich bebilderten Vortrag durch den Stader Kreisarchäologen zusammenfassend dargestellt.
Auf die historischen Entwicklungen des Naturraumes an der Elbe wird ebenfalls eingegangen. Wie war in den Elbmarschen ein Leben ohne die schützenden Deiche überhaupt möglich? Was wissen wir über die Entwicklung des Meeresspiegels in der Vergangenheit?
Der Vortrag findet am Sonntag, den 25.02.2024, 15:00 Uhr, im Natureum Niederelbe statt.
Über die Forschungen zur Archäologie des Alten Landes berichtet der Kreisarchäologe Daniel Nösler am 30. Oktober 2022, um 17:00 Uhr, im Kulturforum am Hafen in Buxtehude. Der Vortrag läutet die diesjährige Vortragsreihe "Lebensader Este" ein, die vom Heimat- und Geschichtsverein Buxtehude e. V. durchgeführt wird.
Archäologische Funde zeigen, dass das Alte Land bereits seit Jahrtausenden besiedelt gewesen ist. In der unbedeichten Marsch hatten die Sturmfluten und der Meeresspiegelanstieg einen unmittelbaren Einfluss auf die Marschenbewohner. In den Stader Elbmarschen wurden in der Vergangenheit zahlreiche archäologische Ausgrabungen durchgeführt, die Einblicke in eine verborgene Welt geben, die heute oft metertief verborgen ist! Die Ergebnisse der bis heute andauernden Forschungen werden in einem reich bebilderten Vortrag durch den Stader Kreisarchäologen zusammenfassend dargestellt.
In zwei Publikationen zur niedersächsischen Archäologie sind wiederum zahlreiche Beiträge zur Archäologie des Landkreises Stade erschienen.
Im Heft 20 von Archäologie in Niedersachsen mit dem Schwerpunktthema "Methoden des Suchens und Findens" sind folgende Artikel enthalten:
Dietrich Alsdorf, "Vermittels eines Sucheisens sehr wohl zu finden". Frühe Grabungsmethoden auf der Stader Geest des 18. Jahrhunderts.
Andrea Finck und Andreas Schäfer, Eisenzeitliche Urnen im Neubaugebiet "Heidesiedlung" in Stade-Riensförde.
Donat Wehner, Schenke im Schlick. Die Ausgrabungen an der Krughörne bei Blumenthal im Landkreis Stade.
A. Hüser, St. Wolters, I. Laroque-Tobler, S. Mahlstedt und D. Enters, Von Sedimenten, Zuckmühlen, Pollen und kleinen Steinen. Suchen und Finden des Mesolithikums an Pingo-Ruinen.
Dietrich Alsdorf, Verdrängtes Grauen - Stades letzte Richtstätte.
Die wichtigsten niedersächsischen Ausgrabungen und Funde werden regelmäßig in der Fundchronik im Beiheft der Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte publiziert. Die Kreisarchäologie hat für das Jahr 2015 46 interessante Beiträge von A wie Apensen bis O wie Oldendorf beigesteuert. Sie umfassen zeitlich den Rahmen von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart.
Seit 2012 erforscht die Stader Kreisarchäologie zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) die Ablagerungen eines prähistorischen Gewässers bei Blumenthal. Hier fand sich im Profil einer Sandgrube eine Torfschicht, in der auch Hölzer und ein Flintartefakt eingelagert waren. Da also zu vermuten war, dass sich hier ein Lagerplatz des Urmenschen befunden haben könnte, wurde der Sandabbau kontinuierlich archäologisch begleitet.
Die Geowissenschaftler des LBEG führten in Blumenthal mehrfach umfangreiche Untersuchungen durch, deren Ziel es war, dass Alter und die Genese dieser Ablagerungen zu bestimmen. Hierfür wurden zuerst aus den Torfschichten Pollenproben entnommen und im Labor analysiert. Im Jahr 2014 wurden die Profilwände der Sandgrube geowissenschaftlich untersucht, um die eiszeitliche Schichtenabfolge nachvollziehen zu können. Wir wurden dabei vom Sandgrubenbetreiber Helmut Meyer (Hagenah) dankenswerterweise und tatkräftig unterstützt. Im Oktober 2015 führte ein Team des LBEG unter der Leitung von Dr. Janine Meinsen eine umfangreiche Bohrkampagne in und an der Grube durch.
Die mehr als 40 m tiefen Bohrungen ermöglichten eine genaue Einordnung des Blumenthaler Vorkommens und reichten bis in die Ablagerungen des Holstein-Meeres hinunter. In der Holstein-Warmzeit (vor 340.000-325.000 Jahren) dehnte sich das Meer bis in den Stader Raum aus und erst die nachfolgende Saale-Eiszeit führte zu einem dramatischen Rückgang des Meeresspiegels. Erste Ergebnisse der geowissenschaftlichen Forschungen haben Janine Meinsen, Melanie Thomas, Guntram Herrendorf und Carsten Schwarz in ihrem Aufsatz "Die mittelpleistozäne Entwicklungsgeschichte der Grube Blumenthal im Landkreis Stade" kürzlich in den GeoBerichten 31 (Hannover 2015) vorgestellt, der hier heruntergeladen werden kann.
Geowissenschaftler und Biologen des Niedersächsischen Instituts für historische Küstenforschung aus Wilhelmshaven haben im Herbst 2015 Bohrkerne aus dem Weißen See bei Heinbockel entnommen. Die Bohrungen wurden während einer mehrere Tage andauernden Kampagne von einem Floß niedergebracht. Eingebunden sind diese Untersuchungen in das interdisziplinäre Forschungsprojekt "Die Auswirkungen prähistorischer und vorindustrieller Landnutzung auf nordwestdeutsche Seen und deren Einzugsgebiete", in dessen Rahmen Seesedimente als Umweltindikatoren analysiert werden.
Da sich im unmittelbaren Umfeld des Weißen Sees mehrere Siedlungsspuren seit dem Mesolithikum befinden, soll anhand der durch die Bohrkerne aufgeschlossenen Seesedimente der menschliche Einfluss auf Umwelt und Landschaft erforscht werden. Hierzu werden an den Proben geochemische und pollenanlytische Untersuchungen durchgeführt. Erste Ergebnisse belegen, dass der Weiße See am Ende der letzten Eiszeit entstanden ist.
Im Rahmen des Projektes wurden in Kooperation mit der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Stade bei Ahlerstedt, Oldendorf und Düdenbüttel weitere Gewässer erfasst, an deren Randbereich sich prähistorische Fundstellen befinden und die somit Potential für weitere interdisziplinäre Forschungen aufweisen.
Die neuesten archäologischen Entdeckungen aus dem Alten Land wird der Kreisarchäologe Daniel Nösler am 20. Oktober 2015, um 19:30 Uhr, im Restaurant Windmüller in Steinkirchen in seinem Vortrag vorstellen. Wie der Titel „Von Jägern und Sammlern bis zu den Holländern - Die Archäologie des Alten Landes“ vermuten läßt, wird hierbei die Menschheitsgeschichte der letzten 200.000 Jahre bis zum Beginn der Hollerkolonisation beleuchtet. In der Präsentation werden außerdem die neuesten Forschungsergebnisse zur Archäologie der angrenzenden Elbmarschen vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den aktuellen Funden, die sehr enge Beziehungen zum römischen Imperium belegen.
Auf die historischen Entwicklungen des Naturraumes der Elbe wird ebenfalls eingegangen. Wie war in den Elbmarschen ein Leben ohne die schützenden Deiche überhaupt möglich? Wie verhielt sich der Meeresspiegel in der Vergangenheit?
Der Eintritt ist frei. Nähere Informationen finden Sie hier: http://www.majestaeten-altesland.de/KV/
Kürzlich sind zwei Publikationen zur niedersächsischen Archäologie mit Beiträgen des Kreisarchäologen erschienen.
In Heft 18 von Archäologie in Niedersachsen stellt Daniel Nösler in seinem Aufsatz Dunkle Geschichte am Elbstrand. Relikte der "Operation Gomorrha" die Funde und historischen Hintergründe zum Trümmerstrand an der Elbe bei Borstel vor.
Die wichtigsten niedersächsischen Ausgrabungen und Funde werden regelmäßig in der Fundchronik im Beiheft der Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte publiziert. Die Kreisarchäologie hat für das Jahr 2013 21 interessante Beiträge von A wie Apensen bis W wie Wohlerst beigesteuert. Sie umfassen zeitlich den Rahmen von der Mittelsteinzeit bis zur Gegenwart.
FundSache - Archäologie zwischen Oste und Elbe
Daniel Nösler / Andreas Schäfer (Hrsg.): FundSache - Archäologie zwischen Oste und Elbe. Drochtersen 2013, MCE-Verlag Drochtersen, 192 Seiten, 205 Abbildungen, ISBN 978-3-938097-29-8, 22,50 Euro
Erleben Sie ein Stück Vergangenheit – unter diesem Motto haben sich namhafte Archäologen und Historiker zusammengetan und ein reich bebildertes Buch geschaffen, in dem die wichtigsten „Fundsachen“ zwischen Oste und Elbe vorgestellt werden. Im Stader Raum befindet sich eine Vielzahl überregional bedeutender archäologischer Fundorte. Großsteingräber der Steinzeit, Grabhügel der Bronzezeit sowie mittelalterliche Wurten, Deiche und Burganlagen prägen die Landschaft zwischen Oste und Elbe. Einige Fundplätze wie beispielsweise das große sächsische Gräberfeld von Issendorf werden seit Jahrhunderten erforscht, andere wie die Schwedenschanze bei Groß Thun in Stade rückten erst in den letzten Jahren in den Fokus der Archäologie.
Seit über 30 Jahren werden die archäologischen Denkmale und Funde des Landkreises Stade sowie der Städte Buxtehude und Stade durch eine hauptamtliche Denkmalpflege geschützt und erforscht. Erstmalig werden die z. T. außergewöhnlichen Ausgrabungen und Funde der letzten Jahrzehnte zusammenfassend vorgestellt. Mit dem Buch können sich die Leser auf eine Zeitreise durch Zehntausende von Jahren begeben: Vom Homo erectus bis in die Gegenwart.
Nach Einführungen zur Archäologie, zum Naturraum und zur Geschichte des Landkreises Stade werden in 49 reich bebilderten Kapiteln die bedeutendsten Funde von der Steinzeit bis zur Gegenwart vorgestellt.
Das von insgesamt 17 Autoren verfasste Werk richtet sich nicht allein an Fachwissenschaftler sondern vielmehr auch an die kulturhistorisch interessierte Öffentlichkeit. Erhältlich im Buchhandel, bei der Kreissparkasse Stade und hier im Museumsshop.